Schon nach wenigen Tagen in der Rebak Marina ist Erika wieder von Bord gegangen und ich habe die Barbaco an einen ruhigen Ankerplatz nahe der Inselhauptstadt Kuah verlegt. Man ankert in der Nähe eines Schwimmstegs für die einheimischen Fährboote, wo auch die Dinghys der Segler geduldet werden.
Mein Nachbarschiff war ein deutscher Katamaran auf dem Dieter, den wir gemeinsam mit seiner Frau Sybille in Panama kennen gelernt hatten und mit denen wir mehrere Monate im Pazifik gemeinsam unterwegs waren, angeheuert. Die Wiedersehensfreude war entsprechend groß! 🙂 -)
Nach ein paar schönen gemeinsamen Tagen habe ich aus Malaysia ausklariert und die Barbaco nach Phuket in Thailand verlegt. Der 130 sm Törn war ereignislos nach 30 Stunden erledigt.
Der erste Ankerplatz war nahe des Chalong Pier. In der Marina kann man kostenlos sein Dinghy festmachen und die Einklarierungsprozedur ist dank elektronischer Unterstützung und der Tatsache, dass Immigarion, Custom und er Hafenmeister ihre Büros nebeneinander im gleichen Gebäude haben, nach 30 Minuten erledigt! 🙂
Die Stadt Chalong, über der der Big Buddha thront, erreicht man über den langen Pier. Um den unzähligen Touristen und den Seglern den Fußmarsch zu ersparen, gibt es einen kostenlosen Shuttlebus. In der Stadt reiht sich eine Bar an die nächste, es gibt massenhaft Massagesalons und an jeder Ecke kann man sich einen Scooter leihen. Das habe ich auch gemacht um damit die Gegend zu erkunden und dem Big Buddha einen Besuch abzustatten.
Der nächste Ankerplatz lag auf der anderen Seite der Insel am Patong Beach. Die wenigen Segler liegen in ruhigem Wasser aber jede Nacht fegen sehr heftige Fallböen über´s Deck. Zum Glück hielt der Anker im sandigen Grund bestens.
Zu tun gibt es natürlich auch mal wieder genug. Einige Teakdeckfugen haben der Dauerbestrahlung durch die Sonne, (das Deck ist oft so heiß, dass man es barfuß nicht betreten kann) an einigen Stellen nicht stand gehalten und mussten erneuert werden und es gibt auf der Insel einen guten Segelmacher, der Barbacos Genua, die im Pazifik ziemlich gelitten hatte, überholt.
Alleine sind die Segler am Patong Beach nicht. In der großen Bucht ankern auch Kreuzfahrtschiffe, heute sogar zwei. Das größere ist die „Quantum of the Seas“. Sie ist das zweitgrößte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff mit 345 m Länge und bläst ununterbrochen, auch vor Anker(!), gut sichtbar Unmengen nach Schwefel riechender Abgase in die Luft. Warum eigentlich? Jedes Auto im Wert von 10.000,-€ reinigt seine Abgase, das sollte doch bei einem Schiff, Made in Germany, das fast 1 Milliarde gekostet hat, auch möglich sein. 😦
Lieber Klaus,
ein kleiner Hinweis noch zu dem Kreuzfahrtriesen aus teutonischer Werftarbeit in Deiner Ankerbucht. Das Schwesterschiff der Quantum, die „Ovation of the Seas “ lag zur gleichen Zeit vor der neuseeländischen White Island auf Reede, um seinen Passagieren einen Vulkanausbruch aus nächster Nähe zu bieten. Leider fehlen bei der Weiterreise nach Sydney jetzt etwa 27 Personen! Dann lieber noch die menschproduzierten Abgaswolken des stinkenden Ungetüms mit seinen fast 5000 Passagieren in Deiner Nachbarschaft.
Hans-Joachim und Ruth