Unser Ablegemanöver in Funchal, raus dem Päckchen, gestaltete sich leicht chaotisch. Bei unserem direkten Nachbarn war nur der Skipper anwesend und die Crew des anderen Schiffes war auf Trecking-Tour. Mit der lautstarken Unterstützung des Hafenmeisters und vielen Hilfsleinen konnten wir uns vorsichtig aus unserer Minilücke hinausmanövrieren.
Nachdem wir zur Sicherheit noch voll getankt hatten ging es endgültig los. Schon als wir die geschützte Bucht vor Madeira hinter uns gelassen hatten, nahm der Wind auf 6 Bft zu. Damit schaffte die Barbaco ein Etmal von 135 sm. An den geplanten Zwischenstopp auf den Selvagen Islands war allerdings nicht zu denken – der Ankerplatz war durch Wind und Wellen sehr unruhig!
Weiter ging es, jetzt hart am Wind und mit gerefften Segeln, mit Kurs auf Lanzarote. Erika hat es liegend überstanden, der Barbaco war es egal und dem Skipper hat´s gefallen!
Da die Schiffsbewegungen in der Schiffsmitte am geringsten sind schlafen wir unterwegs im Salon. Damit Erika nicht aus dem Bett fallen konnte, haben wir das Leesegel aufgespannt. Klaus schlief auf der bequemeren Leeseite, musste aber stündlich nach dem Rechten sehen.
Die Wellenhöhe betrug sicherlich 3 m! Immer wieder schlugen Wellen lautstark an den Rumpf und Brecher ergossen sich auf´s Deck.
Nach zwei Tagen und sechs Stunden fiel der Anker vor der Insel la Graciosa an der Playa Francesa mit Blick auf die schroffe Nordkünste von Lanzarote.
Heute haben wir die Barbaco in den Hafen von Caleta del Sebo verlegt. Im Ort gibt es nur einstöckige weiße Häuser mit blauen Fensterläden und Türen. Auf den Sandpisten der ganzen Insel fahren nur wenige Jeeps. Es gibt ein paar Kneipen, einen Supermarkt und Fahrradverleiher.
Der Hafen ist sehr klein und einfach ausgestattet. Dafür ist San Pedro, der nette Hafenmeister, aber auch mit 8,-€ pro Nacht zufrieden. Wir können zwei Nächte bleiben.
Im Süden Lanzarotes gibt es eine supermoderne Marina. Solltet ihr Diesel brauchen,da ist er auf jeden Fall sauber. Von La Graciosa sieht man das Manriquehaus. Das ist der Bau auf der Bergspitze. Eine traumhafte Tour führt durch Weinberge vom nördlichsten Ort der Insel direkt hinaus. Nicht vergessen. Die Sandbucht ist zum baden ideal. Der Rest ist ebenfalls ein Traum. Wenn ihr wirklich gut essen gehen wollt ist in der Nähe des Timanfeia ein kleines Restaurant auf der Hauptstrasse. Die haben nur vier Tische, kochen aber genial. Esst mal eine Portion Chippirones für mich mit.In El Golf gibt es den besten Fisch der Insel. Das ist ein kleines Fischerdorf an der Küste.
Viel Spass auf meiner Lieblingsinsel.
Norbert
Liebe Freunde,
nachdem Ihr die recht holperige Fahrt nach Lanzarote ganz gut überlebt habt, steht dem Genuss auf der Insel nichts mehr entgegen. Norbert hat Euch ja tolle Tipps gegeben. Auf der Insel hatte sich im Sommer übrigens die Damen-Equipe des diesjährigen VOR vorbereitet. Heute ist Start in Alicante mit Ziel Kapstadt. Die Racer werden Euch in Eurem Seegebiet möglicherweise sogar begegnen.
Erika sollte sich vielleicht einmal im Internet die Bilder anschauen, wie die o.g. Ladies ihre Freiwachen verbringen. Keine festen Kojen, dicht gedrängt wie Kieler Sprotten in der Transportkiste! Mehrere Monate ohne Genuss, eine schreckliche Vorstellung.
Ich fahre morgen in die Provence, zur Gartenarbeit.. Ruth hat es stattdessen vorgezogen mit ihrer Yogagruppe im herbstlichen Mallorca den Übungen einen neuen Drive zu geben.
Weiterhin eine glückliche Fahrt wünschen
Jochen und Ruth
Da ist mir doch noch etwas aufgefallen, als ich die Bilder angeschaut habe. „wer hat mir beigebracht nie ohne festes Schuhwerk an Deck ? 🙂 Nix für ungut musste jetzt sein. Grüße aus dem unseligen Kaarst