Am 02. Februar findet in Brasilien ein afro-brasilianisches Fest statt: „Yemanja“. Jeder fährt mit einem Boot auf´s Meer und opfert der Göttin des Meeres Blumen. Unsere Bucht war von Blumen und anderen Opfergaben übersäht. An Land gibt’s Livemusik und überall wird gefeiert. Der, dem das Meer seine Opfergabe nicht zurückwirft, muss es im kommenden Jahr noch einmal versuchen.
Wir waren von einem schwedischen Nachbarn auf seine schnittige Motorjacht eingeladen. Der Start war leider etwas misslungen; nach „Leinenlos“ hat sich die Mouringleine in der Schiffsschraube verfangen. Zwei Männer mussten für mehrere Tauchgänge ins Hafenbecken um das dicke Seil zu kappen.
Selbstverständlich war so etwas noch nie zuvor passiert. 😉
Aber dann ging´s los und wir hatten eine rasante Feier auf See.
Zwei Tage später wollten wir unser über das Internet gebuchte Auto am Flughafen abholen. Der Flughafen hat eine ganz besondere Zufahrtstrasse. Man fühlt sich wie im Dschungel.
Den Vermieter kannte am Flughafen jedoch niemand. Sehr eifrige Taxifahrer boten sich gleich an uns zum Festpreis zum Vermieter zu fahren. Wie wir leider feststellen mussten, ist der ahnungslose Taxifahrer alle Vermietungen der Reihe nach abgefahren, um uns schließlich 200m vom Flughafen entfernt für teures Geld abzusetzen.
Dann ging es los in Richtung Westen – 300 km bis ins bekannte Naturschutzgebiet Chapada Diamantina. Auf den zweispurigen Fernstraßen, mit Schlaglöchern in den die Räder unseres Fiat Uno versinken würden, liefern sich LKWs mit Überlänge bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h Rennen. Die Fahrt war das Gefährlichste unserer bisherigen Reise.
Das Naturschutzgebiet aber ist ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde.
Viele geführte Wandertouren werden angeboten. Wir haben es auf eigene Faust gemacht und Berge, Wasserfälle und Höhlen entdeckt. Fast alle Ziele sind abseits der Straßen nur über Pisten zu erreichen. Eine zielführende Beschilderung fehlt fast völlig.
Für die 22 km bis zu einer Höhle, in der wir ganz alleine schnorcheln konnten, haben wir 90 Min gebraucht!
Als erste Gäste des Tages wurden wir von einer Äffchengruppe begrüßt.
Nach ein paar Tagen nutzten wir den Sonntag um mit weniger LKW – Verkehr die Kakaoküste zu erreichen. Die Straßen sind von einer üppigen Vegetation gesäumt.
Die gesamte Küste mit ihrem klaren Wasser, den feinsandigen Stränden und dem Urwald, der bis zum Ufer reicht, hat uns so gut gefallen, dass wir mit der Barbaco noch einmal dorthin hinsegeln werden.
Hi, Ihr zwei,
das Entspannungs-Bad im einsamen glasklaren Höhlensee war vielleicht schon der Apéritif zu Eurem bevorstehenden ausgiebigen Bad in der Menge?
Ab Donnerstag geht’s ja los mit dem Strassenkarneval von São Salvador da Bahia de Todos os Santos.
Alle Berichte, die ich dazu gelesen habe, überschlagen sich mit Superlativen.
If you can make it there, you’ll make it anywhere …
Uns bleibt hier neben den Brucker Gaßhenkern immerhin noch der Nürnberger Faschingszug und die Erinnerung an Veitshöchheim.
In diesem Sinne: Franken helau!
B&B
Liebe Freunde,
vielen Dank für die Berichte über Yemanja mit Boot und Ausflüge mit Panda. Da kommt Sehnsucht auf, denn das hiesige humba humba….geht einem echt auf den Sack. Die Fahrkünste der Eingeborenen erinnern an die Frühzeiten der Motorisierung oder an Fahrten von Nürnberg nach Berlin kurz nach der Wende. Auf keinen Fall sollte man sich aber in diesen Ländern nach Einbruch der Dunkelheit in den Verkehr stürzen. In dieser herrlichen Landschaft bekommen selbst Kriminalität, Hygienemangel und Armut etwas vom Charme der Tropen ab. Wie sieht es eigentlich mit Eurer Wasserversorgung aus? In Spiegel-online war vorgestern ein Bericht über die katastrophale Trinkwasserknappheit in Rio und Sao Paolo. Wenn das stimmt, dann deckt Euch rechtzeitig mit Wein ein, getreu der bewährten französischen Winzerweisheit: sauvez de l’eau, buvez du vin! Vielleicht könntet Ihr in den phantastischen Törnberichten ab und zu einen Hinweis auf das Wettergeschehen einfließen lassen. Oder über die raumklimatischen Verhältnisse unter Deck angesichts hoher Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Möglicherweise tröstet das uns etwas über unsere Winterdepression hinweg.
Weiterhin gute Reise wünschen
Jochen und Ruth
Hi, Ihr Jecken,
habt Ihr inzwischen schon den Vollprofi-Status erreicht?
Gerade habe ich entdeckt, dass im TV heute Abend eine Dreiviertelstunde
„Salvador de Bahia – Karneval im Rhythmus Afrikas “ geboten wird.
Die Ankündigung liest sich äußerst vollmundig:
„In sagenhaften Bildern veranschaulicht der Film die bunten Farben und Kostüme, die temperamentvollen Tänze, die Musik, Masken, Auftritte und Umzüge des Karnevals von Bahia.“
Da simma dabei, dat is prihima …
Inzwischen schicken wir Euch schon mal
bunte Faschingskrapfengrüße aus dem Hochnebel
B&B
Danke für den Tipp, liebe Barbara, das gucken wir doch gleich…
Grüßle
Ruth und Jochen
Hi, Ruth und Jochen, so muß es sein.
Die lassen ja echt nix anbrennen, die Brasilieros.
Die durchgehende Geräuschkulisse finde ich allerdings doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Beste Grüße
B&B