Nach dem zweiwöchigen Landaufenthalt ist die Barbaco endlich wieder in ihrem Element und liegt in der Bucht von Chaguaramas. Jetzt kann auch für mich, nach den anstrengenden Lackierarbeiten, der touristische Teil meines Trinidadaufenthaltes beginnen.
Mit einem klapprigen altersschwachen Leihwagen brach ich zu einer dreitägigen Inselrundfahrt auf.
Die Hauptstadt Port of Spain erinnert ein wenig an Paramaribo, bietet aber nicht den maroden Charme. Dafür kann sie mit modernen Shoppingmalls und besseren Straßen punkten. Allseits wird vor Dieben und Räubern in der Stadt gewarnt, doch soll die angeblich starke Polizeipräsenz alles im Griff haben. Ich habe weder Räuber noch Gendarmen gesehen, evtl. weil kein Kreuzfahrtschiff im Hafen lag? Wegen ihrer vielen Industrieanlagen ist Trinidad keine ausgesprochene Touristeninsel. Durch meine Reise über die Insel konnte ich aber noch andere Eindrücke gewinnen.
Im dem kleinen Ort Maraval unterbrach ich am Marktplatz meine Inselrundfahrt, versorgte mich mit frischem Ost und nahm ein kleines Frühstück ein – kleine Rotis mit einem sehr leckeren scharfen Brei aus Kartoffeln, Bohnen und sonstigen Zutaten für 0,80€!
Auch ein Frisörbesuch war mal wieder fällig. Für meine Karibikfrisur musste ich 3,50€ hinblättern.
Von dort, auf meinem Weg zur Atlantikküste, führte mein Navi mich über eine sehr kurvenreiche und immer steiler werdende Straße. Als das Automatikauto bei Vollgas nicht einmal mehr Schrittgeschwindigkeit erreichte, genoss ich den überwältigenden Blick über die Berglandschaft und machte mich vorsichtig auf den Rückweg ins Tal. Für meinen „Oldtimer“ musste ich mir dann für die Weiterfahrt andere Straßen suchen.
Die Vegetation ist überall üppig und riesige Bambuspflanzen ragen zig Meter in den Himmel.
Insbesondere bietet die Insel auf der Atlantikseite grandiose Ausblicke auf karibische Buchten.
Das Beitragsbild sieht wenig spektakulär aus, zeigt aber den Asphaltsee von La Brea – den größten Asphaltsee der Erde! 90 m unter der Oberfläche dringt ständig Bitumen aus dem Erdinneren nach oben. Täglich werden 300t abgebaut und im Straßenbau verwendet. Auf dem leicht federnden Untergrund kann man umher gehen. Es riecht wie eine Straßenbaustelle und trotzdem wachsen an vielen Stellen Gräser.
Mein Leihwagen hat die Rundfahrt leider nicht durchgestanden. Am letzten Abend, ca. 200 m vor dem Verleiherbüro, ist die Elektrik komplett ausgefallen und er ließ sich nicht mal mehr abschließen. Mir konnte es egal sein.
In ein paar Tagen will ich meinen Einhandtörn in Richtung Tobago fortsetzten. Dazu werde ich wieder einige Vorräte anlegen – die Einkaufsmöglichkeiten sollen dort wesentlich eingeschränkter sein und das Dieselbunkern macht auf Trinidad bei einem Preis von 0,21 €/ l fast schon Spaß!
Hi, Captain Cool,
eines scheint festzustehen: die Karibik macht schön.
Zuerst präsentiert sich die Barbaco rundum erneuert in Powerfarben – der blaue Bauch ist die Schau! – und dann legt der Herr Kapitän noch ein Brikett nach, geht zum Inselfriseur und trumpft mit einem sauberen 9mm-Schnitt auf.
Damit ist wohl alles im Lack für die anstehende Rückkehr der Skipperin.
Obwohl bis dahin durchaus noch einige Zwischenstopps bei den urigen Streetfood – Kochkünstlern fällig sein könnten…
Hauptsache alles läuft rund – auch wenn in der Leihwagen-Szene noch Luft nach oben zu erkennen ist.
So long and stay safe,
as we are looking forward to reading you again!
B&B