Wir klarierten am Sonntag am Flughafen von Union Island aus und mussten, weil wir außerhalb der normalen Öffnungszeiten kamen, einen stattlichen Aufschlag bei Immigration & Customs abdrücken.
Jetzt sind wir wieder ein bisschen schlauer. 🙂
Unser Ziel waren die Tobago Cays. Mit dem riesigen “Horse Shoe Reef“ wird diese Inselgruppe auch als “Tor zum Paradies“ bezeichnet.
Wir nahmen als Revierunkundige den Umweg über den sicheren Northern Channel, da vor der südlichen unmarkierten Passage, ganz gleich bei welchem Licht und welcher Richtung, gewarnt wurde.
Die ganze Schönheit der Grenadinen zeigt sich in diesem Nationalpark mit den vier unbewohnten Cays: Petit Rameau, Petit Bateau, Barabal und Jamesby und der östlich davon gelegenen Insel Petit Tabac, auf der Teile der „Fluch der Karibik“ Trilogie mit Johnny Depp gedreht wurden.
Die Vegetation der Cays unterscheidet sich sehr von den sattgrünen Regenwäldern auf Tobago. Es wachsen zwar Palmen an kleinen Stränden, aber auch Agaven und diverse Kakteenarten bestimmen die Inselflora mit. Dazwischen finden Leguane in verschiedensten Tarnfarben hier ihren Lebensraum.
Das Beeindruckendste der Cays sind aber die Wasserfarben. Sie wechseln vom Tiefblau vor dem Riff, den weißen brechenden Wellen, den verschiedensten Türkistönen bis hellgrün an unserem Ankerplatz. Wir blieben zwei Nächte vor der Insel Barabal und konnten von Bord aus schwimmende Schildkröten beobachten.
Wegen der “Low-Season“ waren mit uns nur wenige Ankerlieger in der Bucht. In der “High-Season“ sieht das kleine idyllische Paradies sicher ganz anders aus, wenn über 60 Boote dicht beieinanderliegen und zahlreiche Schnorchler und Taucher gleichzeitig das Riff erkunden.
Die Strände waren menschenleer, trotzdem boten Boatboys Lobster für ein Beachbarbecue unter Palmen an. Der Preis erschien uns aber dann doch zu hoch und zum Selberkochen an Bord hatten wir nicht die passende Topfgröße für die riesigen Exemplare.
Die Unterwasserszenerie soll die schönste der kleinen Antillen sein. Man kann Schwärme von Riffbarschen, Kofferfische und farbenprächtige Papageienfische beobachten, die an meterdicken Hirnkorallen und fächerartigen filigranen Korallen entlang schwimmen.
Am Strand von Petit Bateau standen wir nichtsahnend im 30°C warmen klaren Wasser und fütterten “Ballonfische“. Zurück an Bord mussten wir feststellen, dass es sich bei diesen zutraulichen Tierchen um hochgiftige Kugelfische gehandelt hat.
Anschließend schlenderten wir noch über die Insel zurück zu unserem Dinghi. Dabei fiel uns ein Baum auf, unter dem unzählige grüne Äpfelchen lagen. Wir konnten nicht verstehen, dass niemand sie aufsammelt, um daraus Saft oder Marmelade zu bereiten.
Zum zweiten Mal ließ uns der Blick ins Internet schaudern.
Es handelte sich um einen “Manchinellbaum“, den giftigsten Baum überhaupt. Die Früchte werden “Äpfelchen des Todes“ genannt und wenn man sich bei Regen unter diesen Baum stellt, tropft giftiger, ätzender Milchsaft herab. Früher wurde der Saft als Pfeilgift verwendet und Gefangene wurden an den Baumstamm gebunden und fanden einen langsamen, schmerzhaften Tod.
Nach zwei Nächten mussten wir dieses “gefährliche“ Paradies verlassen und uns auf den Rückweg nach Tobago machen. Wir hatten leider Wind und Welle gegen uns und es wurde eine unbequeme Fahrt, die 22 Stunden dauerte.
Die Barbaco ankert jetzt wieder vor der Regenwaldkulisse von Charlotteville mit Blick auf die „Pirates Bay“.
Hi, Ihr Bay Piraten,
sorry, diesmal hat’s etwas gedauert mit dem Feedback.
Nicht, dass es mir vor lauter Staunen über die gemeisterten Gefahren die Sprache verschlagen hätte, aber die Familie beansprucht mich momentan mehr also sonst.
Damit hätte ich mir zumindest das wunderschöne Schneckenhaus als Belohnung verdient, das vom (noch) schlanken gepunkteten Igelfisch in Bild sieben bewacht wird.
Aber Ihr ankert ja sicher schon längst wieder in einer anderen Traumbucht, fern ab von grünen Äpfelchen und zutraulichen Meeresbewohnern, die es aber in sich haben.
Erleichtert war ich, dass Euer Kombüsen-Equipment vor dem Angebot an stattlichen Langusten kapitulieren musste.
Für den Gruselfaktor lese ich dann doch lieber etwas über die Manzanilla de la muerte alias Äpfelchen des Todes als über das Kochen von lebendigen Tieren.
Der „Hidden Hit“ ist für mich übrigens diesmal die verschmitzte Wirtin(?)
des „BbQ zum Dürren Hering“, die amüsiert aus dem Augenwinkel dem Fotografen zugrinst.
Ich fühle es: Eure Karibik-Berichte werden ein gutes Gegengewicht zu den kommenden kühlen Monaten sein!
So stay safe, keep cool and beware of the surprises of the Carribean,
B&B
Hi, and here it comes:
SURPRISE No.1:
Caribbean is better spelled with double „b“ than with double „r“.
Though I say double „r“ sounds a bit better, doesn’t it?