Auf Carriacou hatten wir eine längere Schlechtwetterperiode erwischt. Nach einem Besuch der Hauptstadt Hillsborough, wo auch ein gewaltiger Regenguss mit Böen nieder ging, berichteten unsere deutschen Nachbarn, dass bei einem französischen Segelschiff der Anker geslippt und ihr neues Schiff gerammt hatte. Zum Glück waren die beiden an Bord und konnten Schlimmeres verhindern. Der Franzose wollte nicht für den Schaden aufkommen und befindet sich seither auf der Flucht.
Beim nächsten Sturm waren wir an Bord. Wir konnten im Regen kaum die Nachbarlieger sehen. Einem kleinen Tintenfisch wurde das Wetter zum Verhängnis – er lag nach dem Sturm in seiner Tinte an Deck. Wir haben ihn dann als Köder verwendet – leider erfolglos! Hier stehen die Fische mehr auf Chicken und Käse.
Bei dem schlechten Wetter reichte unsere Stromversorgung über die Solarzellen nicht aus. So musste der Motor stundenweise laufen um die Akkus zu laden.
Plötzlich:
Grrrch!
Was war das? Das hörte sich gar nicht gut an! Der Motor starb sofort ab und ließ sich nicht mehr starten. Wir – wer wohl??- konnten den Fehler schnell finden: durch eine lose Überwurfmutter bei einem der drei Dieselfilter war Luft ins System gelangt. Zum Glück waren wir nicht auf hoher See und brauchten den Motor nicht dringend, sondern lagen sicher vor Anker!
Nach einigen Tagen wurde das Wetter endlich wieder gut und wir segelten die Barbaco nach Union Island / St. Vincent zum Einklarieren. Obwohl zwar einige Cafes und Shops nun geöffnet hatten gab es wie schon bei unserem ersten Besuch vor einigen Wochen nur wenig Lebensmittel zu kaufen. Man wird immer auf die Lieferung der nächsten Fähre vertröstet, aber diese hat anscheinend auch nichts an Bord.
Ein Besuch auf „Happy Island“ mit dem obligatorischen Rumpunsch bei Sonnenuntergang stand natürlich wieder auf unserem Programm.
Danach ging es weiter zur Nachbarinsel Mayreau in die Saline Bay.
Hier beeindrucken die vielen Restaurants ohne Gäste. Am kommenden Sonntag und Montag sollten Kreuzfahrtschiffe ankommen. Die Gäste werden von hier aus auf die Tobago Cays gebracht oder können einige Stunden am Strand verbringen. Die Bewohner vermieten zwar Strandliegen und Sonnenschirme , aber Speisen und Getränke werden zum Leidwesen der Insulaner vom Kreuzfahrtschiff an Land geliefert. Also wenig Profit für die armen Leute auf Mayreau!
Mittlerweile liegt die Barbaco vor Port Elizabeth in der Admiralty Bay / Bequia vor Anker. Hier trifft sich die internationale Seglerszene, weil der Service für Segler und die Umgebung einfach perfekt sind. Die Supermärkte sind hier verhältnismäßig „super“ sortiert, auch am Markt kann man endlich mal wieder zwar teures, aber frisches Obst und Gemüse einkaufen und seine Vorräte auffüllen. Es gibt herrliche Strände, und sehr viele unterschiedliche Restaurants, da bleibt die Bordküche öfter mal kalt.