Nachdem wir die Barbaco auf St. Martin steuerfrei voll getankt hatten, unternahmen wir einen kurzen Törn nach St. Barths – der Insel der Schönen und Reichen.
Hier ist alles anders. Weit ab vom Trubel des Massentourismus wird man nicht von Bootboys bedrängt, es gibt keine Bettler und Straßenhändler, nicht mal Souvenirläden und man sieht keinen einzigen Schwarzen. Stattdessen reihen sich in den engen Straßen exquisite Schmuckgeschäfte, sehr hochpreisige Designerboutiquen und Kunstgalerien aneinander. Alle Preise, auch im Supermarkt oder Restaurant, sind extrem hoch. Hier kostet ein ganz normaler Hamburger 14,-€! Und nicht ein mal das Ankern ist, wie sonst üblich, kostenlos.
Superyachten liegen im Hafen der Hauptstadt Gustavia, die noch immer skandinavischen Charme ausstrahlt. 1784 überließ Ludwig der XVI die Insel den Schweden, die hier einen Freihafen etablierten. Aus Geldmangel mussten sie jedoch die Insel fast 100 Jahre später wieder an Frankreich zurück verkaufen. So richtig „ en vogue“ wurde St. Barths erst, als sich der US Bankier Rockefeller auf der Insel eine Ferienvilla bauen ließ. Kurz darauf folgten die Fords und die Rothschilds und die Stars und Sternchen dieser Welt.
Mit einem Quad unternahmen wir eine Inselrundfahrt. Die Insel ist klein und so reicht ein Tag um die vielen schönen Strände und kleinen Orte zu besichtigen. Von den tollen Anwesen mit großzügigen Poollandschaften und Panoramablick , die sich in herrlichen Gärten hinter hohen Mauern verstecken, kann man leider meist nichts sehen.
Die Ankerbucht vor der Stadt ist traumhaft schön, aber leider nach Süden hin ungeschützt. Und ausgerechnet während wir hier ankern weht ein kräftiger Südostwind und bringt einen nervigen unerträglichen Schwell in die Bucht. Seit drei Tagen und Nächten werden wir durch geschaukelt und werden schon morgen, da es keine bessere Ankermöglichkeit gibt, die Reichen und Schönen und das teure Pflaster verlassen und weiter segeln. Auf geht’s mal wieder in den Commonwealth: die Inseln Nevis und St. Kitts liegen vor uns.
Hi, Ihr vom Winde Verwehten,
Nevis und St. Kitts habe ich soeben angezoomt und festgestellt: St. Barths hat – vorsichtig ausgedrückt – möglicherweise mehr Groove.
Aber wahrscheinlich nehmt Ihr nur ganz unauffällig Süd-Kurs auf die ultimativ abgefahrenste Insel der Sonnengegerbten, Reichgeerbten, Schönoperierten und Glücklichgedopten – Mustique.
Eri auf dem Beach-Quad schaut unter ihrem Helm sowieso aus wie die junge Bo Derek – mehr haben die von mir bereits mehrfach beklagten bescheidenen Vergrößerungsmöglichkeiten des Bildes nicht hergegeben … Also am besten Helm aufbehalten, wenn Ihr Euch unter die Prominenz mischt 😉
Dazwischen gibt’s auf Nevis und St. Kitts für Euch Sportler endlich mal wieder reichlich Klettermöglichkeiten, und ich freue mich jetzt schon auf Bilder mit jeder Menge Lokalkolorit und stark pigmentierter Bevölkerung, wie es hier seit einiger Zeit politisch korrekt heißt.
So stay safe, cool and happy,
B&B