Aus der Luft sieht die französische Insel Guadeloupe aus wie ein bunter Schmetterling, wobei die zwei Flügel aus landschaftlich ganz unterschiedlichen Inseln bestehen, die durch eine Landbrücke miteinander verbunden sind.
Wir lagen einige Tage sicher an einer Boje vor dem kleinen netten Fischerörtchen Deshaies und unternahmen von dort aus Wanderungen entlang von Flussbetten und zu herrlichen Ausblicken über unsere Bucht und die weite goldgelbe Grand Anse Bay.
Mit einem Leihwagen umrundeten wir zuerst den östlichen trockenen Flügel Grande- Terre , ein flaches Land mit Zuckerrohrplantagen, spektakulärer schroffer Atlantikküste und herrlichen hellen Sandstränden im Süden z.B. Sainte Anne und Saint Francois, wo die vielen Touristen vor dem schützenden Riff ideale Badebedingungen im türkisfarbenes Wasser vorfinden.
Am kommenden Tag fuhren wir den größeren Südflügel des Schmetterlings “ Basse- Terre “ ab. Da wir ausgesprochen stürmisches Wetter hatten, nutzten wir das aus, den freigeblasenen Vulkan „ Soufriere“ zu besteigen, den „König“ der karibischen Vulkane, dessen Spitze fast immer von dicken Wolken verhangen ist. Er ist mit 1467m der höchste Berg der Kleinen Antillen. In den siebziger Jahren wurde Basse-Terre wegen Vulkanausbruchsgefahr für 5 Monate evakuiert, aber zu unserer Beruhigung werden die seismographischen Messungen kontinuierlich durchgeführt. Schon allein die Fahrt zu dem letzten Parkplatz und Ausgangspunkt für den Aufstieg ist ein Erlebnis. Am Weg sind meterdicke Baumriesen mit Luftwurzeln zu sehen, von den Ästen hängen Lianen, Efeu und Aloen, in den Baumkronen blühen wilde Orchideen, dazwischen wachsen die unterschiedlichsten Palmen und zarte hellgrüne Baumfarne. In dieser Regenwaldkulisse geht’s dann auch erst mal hoch bis die üppige Vegetation endet und man mit vielen anderen die markierten Wanderwege zwischen mannshohen Hecken über graues Tuffgestein , unter Gummibäumen und Farnen zum Gipfelplateau klettert. Ein weiter Blick bis zur Hauptstadt Basse-Terre und zur Küste begleitet einen auf dem anstrengenden Pfad. Mit hängender Zunge kommt man oben an und fühlt sich wie auf einem anderen Stern. Fumarolen zischen und pfeifen und aus Spalten steigt weißer Rauch auf, der von stinkenden Schwefeldämpfen begleitet wird . Lange verweilen kann man dort oben nicht, denn vor Einbruch der Dunkelheit muss man den Parkplatz erreicht haben.
Weil es soo schön war, wollten wir gleich am übernächsten Tag mit unserem neuen Besuch Thomas und Rouven die Tour nochmal machen. Die Wetterbedingungen waren leider nicht so gut wie zuvor, aber auch nicht extrem schlecht. Die Jungs wollten es einfach wissen und stürmten mit Klaus dem Gipfel zu. Sie waren trotz der widrigen Verhältnisse ganz begeistert und genossen das anschließende Entspannungsbad in einem 30grad warmen von Quellwasser gespeisten Pool . Da konnte sie auch das Warnschild, das am Becken etwas versteckt angebracht war, nicht abhalten ihre strapazierten Beine lockern zu lassen.
Bevor wir Guadeloupe verließen machten wir noch einen kurzen Stopp im Unterwasser – Naturpark „Reserve Jacques Yves Cousteau“ vor der Ilet de Pigeon, dem einzigen und 300ha großen Unterwasserpark Frankreichs. Vor der Küste, die vor allem durch warme Quellen des vulkanischen Küstenbodens entstanden ist, haben wir beim Schnorcheln eine phantastische Welt unter Wasser entdecken können. Zwischen Korallenwäldern in allen möglichen Farben und Formen tummelten sich riesige Fischschwärme , bunte Papageienfische, hungrige Doktorfische, Riffbarsche und sehr viele Fischsorten, die wir dummerweise nicht benennen können. Wir werden auf unserer Rückreise nach Guadeloupe auf jeden Fall dort wieder einen Zwischenstopp einlegen müssen.
Nach einem Nachttörn ankert die Barbaco jetzt bei der Insel Dominica, ein selbständiges Land mit einer unbeschreiblich üppigen Natur. Wieder einmal eine schöne Abwechslung zu den letzten französischen Inseln.
Hi, Ihr Kraterstürmer,
kann man bereits vom Lesen Muskelkater bekommen? Also ich schon.
Die „Redaktion“ hat ja diesmal alles gegeben, um die Schönheit und den Grusel der Natur aud Guadeloupe in allen Farben in Worte zu kleiden.
Ich bin – als desk-climber – fasziniert bis zu den Schwefelwolken mit hoch geschnauft.
Wer da reinfällt, landet direkt in der Hölle, hölle, hölle …
Und wenn wir schon bei Rrrrisiko sind:
Die Hygienebeauftragte war wohl nicht zu Unrecht in milder Sorge angesichts der Badefreuden ihrer Begleiter, frei nach dem Motto: „Alle meine Menschen schwimmen in dem See, schwimmen in dem See …“, wobei der weitere Liedverlauf dann aber im direkten Gegensatz zum Originaltext zu singen wäre.
An jenem Tag haben die fiesen Nagleria-Fowleri-Biester wohl vergeblich auf Beute gelauert.
Und dann habe ich plötzlich entdeckt, dass „weniger“ wirklich manchmal auch „mehr“ sein kann.
Die Portraits der drei Badenixeriche haben nämlich, gerade dank ihrer bescheidenen Pixelzahl, frappierende Familienähnlichkeiten erkennen lassen, die sich erst in der Vergrößerung wieder etwas abschwächen. Wenn der Vater mit dem Sohne …
Eure Fotos machen mir jedenfalls immer Spaß, zumal ich jetzt fehlende Schärfe durch blühende Fantasie ausgleiche. Für mich hatte die Chefin der roten Barrel-Kitchen deshalb lecker
„Schoko-Osterhase in Silberpapier mit Bratwurstohren auf Reis“ als Tagesgericht im Angebot.
So long, stay safe and live it up!
B&B