Unter den Seglern in Cartagena herrscht Unklarheit über die richtige Anmeldestrategie in Panama. Muss man sich am Festland anmelden oder kann man unangemeldet erst mal die San Blas Inseln anlaufen und erkunden?
Um angeblich drakonischen Strafen (mehrere tausend US-Dollar) aus dem Weg zu gehen, liefen wir, nach einem Zwischenstopp in der malerischen kolumbianischen Bucht „Cholon“, erst einmal die noch im Bau befindliche Marina „Puerto Lindo“ auf dem panamaischen Festland an.
Der Törn war geprägt von einigen Gewittern, welche wir aber zum Glück weiträumig umfahren konnten. So wurden am Ende aus den geplanten 230 sm über 40 sm mehr – aber die Barbaco ist mal wieder ohne Blitzeinschlag davon gekommen! 😊
Unsere Speisekarte, bestehend aus kolumbianischem Brot und Eiern, deutschen Konserven und Nudeln, konnten wir unterwegs durch zwei Tunfische aus dem meistens glasklaren Karibikwasser erweitern. Verluste bei unserer Angelausrüstung gab es allerdings auch:
Ein Fisch hat unsere Angelschnur innerhalb von wenigen Sekunden abgerollt und den Wobbler samt Stahlvorfach und ein paar Metern Angelschnur abgerissen!! Ein zweiter hat einfach die kräftigen Drillinghaken aufgebogen und konnte leider auch entkommen!
Die Einklarierungsprozedur war dank der sehr freundlichen Beamten einfach. Die Barbaco wurde direkt in der Marina einklariert – ihre Besatzung konnte allerdings nur im 34 km entfernten Puertobello erfasst werden.
Ein Kuriosum war dabei, dass die Prozedur von gut gelaunten tanzenden Beamten bei fetziger und natürlich lauter Musik erledigt wurde. 🙂
Wesentlich aufwändiger erwies es sich allerdings Diesel, Geld und eine SIM Karte zu besorgen.
Der windarme Törn hat ca. 150 l Diesel gekostet – immerhin mehr als ein Drittel der Dieselvorräte an Bord! So brauchten wir eine Tankstelle – die Tankstelle unserer Marina ist jedoch noch nicht in Betrieb.
Eine Autotankstelle und einen Geldautomaten gibt es im 90 km entfernten Sabanita – eine Prepaid-SIM Karte nur im 100 km entfernten Colon!
Zum Glück ist eine Busfahrt in Panama nicht langweilig – bei so manchem Überholmanöver bleibt das deutsche Autofahrerherz fast stehen! Dazu ist die Stereoanlage mit gigantischen Lautsprecherboxen so laut, dass an ein Gespräch mit den Nachbarn nicht zu denken ist. Aber alles ist easy, 60 Liter Diesel im Bus mitzunehmen ist kein Problem – diese zu tragen aber schon!
Mittlerweile ankert die Barbaco im Gebiet der Kuna Indianer; in Mitten der Lemmon Cays / San Blas Islands. Einige der kleinen Inseln sind von den Indianern bewohnt – sogar ein paar Touristenhütten gibt es hier.
Das Kuna- Volk zeigt wenig Bedarf am Lebensstil des 20. Jahrhunderts. Auf den Inseln der Indianer läuft das Leben seit jeher im selben Rhythmus ab. Am Morgen fahren sie mit ihren Einbaumbooten zum Fischen oder auf das Festland um Süßwasser zu holen und dort ihre Felder zu bestellen. Ca. 50 der 350 Inseln sind mit kleinen traditionellen Häusern aus Bambus, Schilf und Palmblättern bebaut.
Wir wollen ein paar Tage hier bleiben, die traumhafte Natur genießen und einige von ihnen kennen lernen. Hoffentlich gelingt es uns!
Auf dem Festland einzuklarieren wäre übrigens nicht notwendig gewesen – bei den Indianern interessiert sich niemand für irgendwelche Formalitäten. 🙂