Unser Anker fiel vor der schmalen, nicht einmal 400 m langen Insel „Carti Sugdup“ ins glasklare türkisfarbene Wasser und schon fünf Minuten später paddelte ein Kuna Indianer in seinem Einbaum auf uns zu.
John begrüßte uns freundlich und lud uns sofort ein, sein Dorf zu besuchen. Mit unserem gewählten Ankerplatz war er auch einverstanden und wir wurden sogar gegen eine Gebühr von 1 $ unseren Dreitagemüll los, was oft gar nicht so einfach ist!
Nachdem wir unser Dinghy an John’s Steg festgemacht hatten, führte er uns stolz kreuz und quer durch sein Dorf.
Auf der kleinen Insel ist kein Fleck ungenutzt, es leben dort dicht an dicht 1400 (kleine) Menschen! Unglaublich!
Viele Frauen tragen die typische farbenfrohe traditionelle Kleidung, aber schade war, dass sie leider nicht fotografiert werden wollten. 😦
(Im vorhergehenden Blogbeitrag sind Kuna Frauen in ihrer Tracht zu sehen)
John führte uns über die gesamte Insel und zeigte uns die Schule, das Krankenhaus, zwei Supermärkte und die Apotheke.
Die Menschen leben sehr einfach, die Männer fischen oder bearbeiten am Festland die Felder. Gekocht wird über dem offenen Feuer, es gibt kein fließendes Wasser und keine Kanalisation. Als Toiletten dienen kleine Bretterbuden über dem Wasser.
Aber es gibt ein Mobilfunknetz. Gerne liegt man in der Hängematte und die Teenies surfen im Internet.
Die Frauen nähen in ihren Hängematten die sogenannten „Molas“ , durch deren Verkauf an die wenigen Touristen sie den Lebensstandard der Familien verbessern. Herrliche bunte Patchworkstoffteile in allen möglichen Farben und Mustern werden zu größeren Bildern zusammen gesetzt und es fällt wirklich sehr schwer, sich bei der Vielzahl der Unikate für ein Lieblingsbild zu entscheiden.
Die beiden Fotografien zeigen traditionelle Molas mit jeweils vier Feldern. An einem Molafeld arbeitet eine Kuna Indianerin eine Woche.
Nach einem vierstündigem Törn ankerte die Barbaco innerhalb der nördlichsten Inselgruppe der San Blas Inseln, den „Maoqui-Kaimou“.
Mit dem Dinghy besuchten wir die naheliegende Inselgruppe „Kalugirdup“. Nach ein paar Fotos vertrieben die No-see-ums uns allerdings wieder sehr schnell. Die winzigen Fliegen fallen zu hunderten über ihre Opfer her, raspeln die Haut auf und trinken das Wundwasser.
Im Segelguide findet man sie unter „Natural Dangers“ direkt hinter Moskitos, Salzwasserkrokodilen und den Haien!
Auf dem so genannten „BBQ Island“ finden oft Grillpartys der Ankerer statt. Es gibt einen fest installierten Grill und ein paar Sitzbänke. Ein Gängster – Indianer 🙂 kassiert von jedem Besucher 3,-$ Eintrittsgeld, auch wenn nichts los ist und absolut nichts dafür geboten wird!
Vom Ankerplatz aus erreicht man innerhalb von fünf Minuten die Riffaußenkante. Hier fällt der Grund steil ab und bei 40 m Sicht im glasklaren Wasser und bei einer Wassertemperatur von 31 Grad kann man wunderbar schnorcheln. Sogar einen 3 m langen Ammenhai haben wir gesehen!