Auf Espiritu Santo

Die Barbaco liegt an einer Festmacherboje des Aore Resorts vor der kleinen gleichnamigen Insel.
Mehrmals täglich gibt es für die Resortgäste und uns einen Fährdienst zur Inselhaupstadt Luganville.

In der kleinen Stadt reiht sich ein chinesischer Supermarkt an den nächsten, unterbrochen von diversen Restaurants. In jedem Laden findet man fast das gleiche Angebot, aber eben nur „fast“!
Um die so benötigten Papierküchenrollen aufzutreiben, muss man schon mal 20 verschiedene Shops aufsuchen, ebenso verhält es sich mit Wattestäbchen, Bürolocher, haltbarem Fladenbrot, Eiern, speziellen Keksen…, und das Schwierige dabei ist, dass man den Laden, in dem man schon das Gesuchte irgendwann einmal gesehen hatte, so leicht nicht mehr wieder findet. So geht die Suche jedesmal von vorne los.
Auch Hardwareshops findet man hier zu Hauf, leider immer noch keinen 12-Volt-Kompressor. Dafür bereichern fast nackte Eingeborene das Stadtbild mit ihren luftigen bunten Tüchern, die vorne und hinten nur das Nötigste verdecken. Anscheinend war es dem einen etwas kalt auf dem Kopf?? 😉

Am San Ma Day war Feiertag und deshalb fanden sich auf dem Festplatz der Stadt viele Familien ein und ließen sich bei Speisen und Getränken von Tanzvorführungen, Bambusflöten und Tamtamtrommeln, Reden über Gesundheitsvorsorge, kirchlichen Gesängen,Tsunamiwarnungen unterhalten.

Per Zufall stießen wir vor dem Resort auf eine kleine Gruppe Australischer Segler, die sich für einen Tag einen Bus mit Fahrer gemietet hatten, um eine kleine Inselrundfahrt zu unternehmen. Da von ihnen zwei Leute kurzfristig abgesprungen waren, konnten wir ihre Plätze übernehmen. Das war ein Glück, weil wir an diesem Morgen nämlich die gleichen Ziele hatten, aber noch keinen Plan, wie wir hin- und vor allem zurück kommen könnten.

Bei unserem ersten Stopp konnten wir zusehen, wie Kopra, das getrocknete Kernfleisch der Kokosnüsse, gewonnen wird, das später in einer Ölmühle zu Kokosöl ausgepresst wird.
Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern eine Steinfrucht wie z.B. Pfirsich oder Kirsche, und die Kopra ist das Innere des Fruchtkerns. Die braunen Kokosnüsse wurden geschält und gespalten und anschließend in den Holzöfen circa 24 Stunden erhitzt, dabei öfter mal gewendet, um dem Fruchtfleisch die Feuchtigkeit, die hauptsächlich aus gespeichertem Kokoswasser besteht, zu entziehen. Nach dem Erkalten kann die Kopra leicht von der harten Schale gelöst, geraspelt und ausgepresst werden. Die Schale kann zu Aktivkohle oder zu Gebrauchsgegenständen, Gefäßen, Knöpfen und Souvenirs u.ä. weiterverarbeitet werden. Eine höhere Wertigkeit des Kokosöls kann man allerdings erreichen, wenn es aus frischem Kokosfleisch gepresst wird, das vorher nicht erhitzt oder tagelang an der Luft getrocknet wurde. Aber das geht dann nur maschinell.

Zum Lunch wurden wir zu dem Örtchen Port Olry gefahren, wo wir bei Ebbe einen Spaziergang zu einer kleinen Nachbarinsel unternahmen und uns in dem kristallklaren Wasser erfrischen konnten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an den Wasserfarben, dem herrlichen Strand, den Muscheln überall und den vielen grünen Eilanden.

Nach dem Mittagessen in einer Strandkneipe wurden wir zu dem nahe gelegenen Champagne Beach gefahren, das absolute Highlight der Insel, wenn nicht gerade ein Kreuzfahrtschiff dort anlegt. Wir hatten Glück und waren in der Bucht fast allein mit unserer Gruppe und an dem weißen wirklich pudrigfeinen Sandstrand. Das Besondere an dieser Bucht ist, das im warmen klaren Meerwasser an vielen Stellen kühleres Süßwasser aufsteigt und sich deshalb hier andere Fische als in reinem Meerwasser tummeln.

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Nach dem Salzwasser- und anschließend dem Süßsalzwasserbad ging es als letztes noch zu einem Blue Hole, einer Süßwasserlagune im Regenwald. Wir wurden unsere Salzkruste los und plantschten in herrlicher, grüner Idylle in dem erfrischenden Nass.

Fast pünktlich kamen wir zu unserer letzten Fähre an den Steg und wurden zum Resort übergesetzt. Die Australier, davon zwei chinesische Frauen, waren alle super nett, allerdings hatten wir sehr!! große Schwierigkeiten, ihren Slang zu verstehen.
Das kann ja noch was geben, wenn wir in Australien sind.

Die Vorbereitungen für unseren nächsten Törn gingen zügig von statten:

Visum für Australien beantragen: noch keine Antwort, leider!
Eine Genehmigung zum Ankern vor Chesterfield Reef in dem französischen Neukaledonien einholen: wir dürfen kommen und ankern, juchhu!
Unsere Dieselkanister zum Auffüllen zur Tankstelle bringen: dafür mussten wir ein Taxiboot bestellen, weil die Resortfähre das nicht erlaubt. Netterweise brachte uns ein klappriger Truck der Tankstelle zu unserem Taxiboot zurück.

Wir sind jetzt fast schon wieder klar zum Aufbruch. Sobald das Visum da ist und das Wetter passt müssen wir nur noch mal zum Markt, dann noch zu den Behörden zum Ausklarieren und es kann losgehen.

Aber hier lässt es sich auch noch gut aushalten, bevor bald die Zyklone anrücken.

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Eine Antwort zu Auf Espiritu Santo

  1. Hornung Guenther schreibt:

    Hallo Klaus!!
    seit einigen Wochen nichts mehr von euch gehört.
    Wie gehts? Wetter ok?
    Viele Grüße aus Erlangen + Fürth + Höchstadt,
    Günther

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