Einklarieren ist easy

Über die extrem genauen und scharfen Einklarierungsmodalitäten von Zoll, Immigration und Heathservice in Australien hatten wir schon viel gehört

  • Der Rumpf muss aus Kunststoff und absolut bewuchsfrei sein
  • Die Einreise von Vanuatu aus soll besonders schwierig sein
  • Alle Schapps werden untersucht und bei jeglichem Ungezieferbefall wird alles großzügig mit Vertilgungsmittel eingesprüht
  • Alle frischen Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch, Salami, Eier, Milch und Milchprodukte, auf den Märkten unterwegs gekaufte offene Gewürze … müssen vorher verbraucht oder rechtzeitig über Bord geworfen werden,
  • ebenso sind Korbwaren, Strohhüte, Strandmatten und Muschelketten aus fernen Ländern in Australien nicht erwünscht.
  • Alkoholische Getränke sollen genau aufgelistet werden
  • Medikamente müssen angegeben werden
  • natürlich müssen alle Feuerwaffen vorgezeigt werden

Nachdem wir solange von Vanuatu aus unterwegs waren – fast drei Wochen !!- , hatten wir natürlich keinerlei Probleme mit unseren frischen Vorräten, es waren einfach keine mehr da. Müsli, Haferflocken, Ingwerknollen, Linsen, Couscous und Knoblauch gingen über Bord. Gewürze in den Verkaufsbehältnissen wurden zweimal in Plastik eingepackt, ebenso die kleinen Souvenirs und Wollpullis (Alpaka??)aus dem gefährlich verseuchten Südamerika, sowie der gute teure Panamahut aus Ecuador. Die allerletzten Bierdosen gab`s dann noch bei unserer Ankunft.
Also wir waren sehr gespannt, wie die Überprüfung dann wirklich stattfinden würde, wir rechneten mit mehreren Stunden.

Tatsächlich war die Einklarierungsprozedur so einfach wie in anderen Ländern auch. Bis zur endgültig abgeschlossenen Einklarierung mussten wir, durch ein Gitter von dem Rest der Marina abgetrennt, an Bord bzw. auf unserem Steg bleiben.
Zoll und Immigration kamen zusammen an Bord, der Health Service kam leider erst am Folgetag. Zuerst wurden uns wieder stapelweise Fragebögen zum Ausfüllen vorgelegt, was wegen unseren vielen Nachfragen etwas Zeit in Anspruch genommen hat. Wir wollten natürlich keine Fehler beim Eintragen machen, weil wir irgendeine Kleinigkeit vergessen hatten, und gaben alles wahrheitsgemäß nach bestem Wissen und Gewissen an.
Aber dann war alles halb so schlimm, die Organisation war perfekt, die Leute sehr höflich und hilfsbereit und nach einer kurzen Begehung des Bootes hatten sich die beiden verabschiedet, es war nämlich Lunchtime und sehr heiß!!

Das Unterwasserschiff der Barbaco, das wir erst kürzlich in Vanuatu gereinigt hatten, wurde gar nicht inspiziert, was bei der braunen Dreckbrühe des Burnett River, an dem die Bundaberg Port Marina liegt, sowieso nicht möglich gewesen wäre.

Am nächsten Vormittag kam Rebecca vom Health Service zur Inspektion, sie hatte einen großen Müllsack dabei. Brav zeigten wir ihr unsere heiklen Dinge, aber sie hat uns dann nur ein kleines Plastiksäckchen mit am Strand von Fiji gesammelten Pandanussamen abgenommen, unsere prall gefüllten Mülltüten hat sie uns gelassen.
Die gelbe Quarantäneflagge wurde eingeholt, das trennende Gitter geöffnet und wir waren endlich drinnn! Juchhuu!!! Unser gesammelter Bordmüll landete ungeprüft auf australischem Boden. Auch alles ein bisschen seltsam?!

Die Marina liegt ca. 15 km ausserhalb von Bundaberg. Es gibt aber einen kostenlosen Busshuttle, eine Linienbusanbindung und preiswerte Leihwagen. Leider dürfen diese nur regional benutzt werden.
Die Marina selber ist nach sieben Monaten Pazifiksegeln zu entlegenen Inseln ein Paradies für den Skipper! 🙂
Es gibt wieder alles zu kaufen was das Seglerherz begehrt, vom Bootszubehör, über einen Segelmacher bis hin zu einem Galvanisierbetrieb, der die verrosteten Anker und die Ankerkette der Barbaco neu verzinkt, ist alles da.
Und da die Marina auch ein beliebtes regionales Ausflugsziel ist und von hier täglich ein Schiff in das Great Barriere Riff ablegt, gibt es neben einem guten Restaurant auch noch einen preiswerten Imbiss mit frischem Fisch.

Ein netter Busfahrer der Marina hat für uns eine kleine Extrarunde gedreht, um uns die ersten freilaufenden Kängurus unserer Reise zu zeigen.

Und sein Tipp dazu :
Schnell weglaufen zu können ist in Australien eine gute Überlebensstrategie!

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