Zu viert auf Bali

An unserem Bojenplatz hatte sich nichts verändert. Der schreckliche Müll war immer noch da und man kann leider nicht ins Wasser. Das scheint allerdings die vielen Angler nicht zu stören, die bei Ebbe teils bis zum Hals im Meer stehen und ihre Angeln auswerfen.
Wir hoffen, dass die Fische auf unseren Tellern woanders herkommen.

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Am nächsten Tag machten wir uns schon wieder auf den Weg nach Ubud und buchten von dort aus eine Tour über Land. Thomas und Rouven sollten ja auch noch einen Eindruck von der vielfältigen balinesischen Landschaft und dem typischen Insellleben gewinnen können.

Unser Hotel lag sehr günstig, zentral und auch ganz nah am Affenwald, in der Monkey Forest Road.
Mit vielen anderen streunten wir auf befestigten Wegen durch das Gelände, auf dem fünf Stämme mit je circa 200 Tieren frei leben.
Mehrfach wird auf Tafeln darauf hingewiesen, wie man sich den Affen gegenüber verhalten soll:
Keine Plastiktüten mitnehmen, weil die Affen darauf richtig wild reagieren,
keinen Augenkontakt aufnehmen, weil man sonst als Konkurrenz und Feind angesehen wird,
auf Brillen und Kappen aufpassen, weil sie sehr gerne von den Tieren geklaut werden,
nicht Schreien und natürlich nicht Füttern. Das bleibt den Wächtern vorbehalten, die mit Futter die Affen für gestellte Fotos anlocken.
Ansonsten sind die Affen sehr zutraulich, nehmen gern Kontakt mit uns Menschen auf und sind überaus neugierig.

 

Abends besuchten wir im Königspalast eine Vorführung von balinesischen Tänzen, bei denen grazile Tänzerinnen in wunderschönen Brokatkostümen, riesige Dämonenfiguren und Männer mit Masken tänzerisch, mit ausdrucksstarken Gesten und mimisch Geschichten erzählten und dazu ausdrucksstark mit den Augen rollten. So richtig verstanden haben wir trotz Nachlesens die ganzen Handlungen des Legong-, Barong-, und der anderen Tänze nicht und so verließen wir die Vorstellung schon nach der Halbzeit, auch weil die Gamelanmusik mit den hämmernden Männern und den dissonanten Klängen nicht mehr zu ertragen war.

 

Am Anfang unserer Tagestour stand die Elefantenhöhle „Goa Gajah“, bei deren Besuch wir – wie bei jeder Tempelbesichtigung – einen Sarong anlegen mussten. Vor dem Heiligtum bekamen wir eine herrlich duftende Frangipaniblüte hinters Ohr gesteckt und wurden gesegnet.

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Da wir dieses mal eine Privattour gebucht hatten, konnten wir uns die Zeit nehmen, in der heiligen Quelle „Tirtha Empul“ nach einer Zeit der Meditation ein kühles Reinigungs- , und Verjüngungsbad zu nehmen. „Mam“ und „Papa“, wie wir auf Bali immer genannt wurden, hoffen , dass es wirkt und den „Guys“ Thomas und Rouven kann es zumindest nicht schaden.IMG_0685

 

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Erfrischt und von Kopf bis Fuß gereinigt ließen wir uns zu einer Kaffeeplantage fahren, die traumhaft im Grünen gelegen war, um dort verschieden aromatisierte Kaffee -, und Teesorten zu verkosten. Auch der berühmte teure Luwakkaffee, der nebenan im Shop angeboten wurde, musste noch einmal probiert werden. Aber bei dem stolzen Preis von 42 Euro für eine 200 g Packung konnte sich auch dieses mal keiner zum Kauf entschließen.

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Dafür schaukelten Erika und Klaus bei einer Bali-Swing-Anlage über die wunderschönen Reisterrassen.

 

20181110_115216Zum Lunch freuten sich die ausgehungerten Männer auf ihre drei gegrillten Enten, aber auf Grund der geringen Größe ihrer Exemplare waren sie nicht wirklich gesättigt.
Es half nichts, es musste weitergehen im Programm. Wir fuhren nach Kintamani hinauf und warfen einen Blick auf den Batursee und den Baturvulkan, den die Drei noch in dieser Nacht bei einer geführten Tour besteigen wollten.

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Es war schon spät, aber Pura Besakih, der Muttertempel der Balinesen, musste zum Abschluss noch besucht werden. Die Touristenmassen waren schon wieder abgereist und so streunten wir in Ruhe in der großangelegten Tempelanlage umher. Eine besondere Atmosphäre strahlt die ganze Silhouette Besakihs aus, wenn sich die steile Treppe, das bekannte gespaltene Tor und die vielen schwarzen Merutürme vor den aufsteigenden Nebeln des Agung Gunung abzeichnen, dem 3031m hohen Schicksalsberg der Balinesen. Etwa 30 Tempel und unzählige Schreine befinden sich in dieser großen Anlage, in der täglich Opferzeremonien abgehalten werden, die der Erhaltung der familiären und dörflichen Harmonie dienen sollen. Trotz unserer angelegten Sarongs durften wir nicht ins Heiligtum hinein, weil es den gläubigen Hindus vorbehalten ist. Zu sehen gibt es angeblich im Inneren auch nicht viel, denn der Hauptschrein enthält nur drei leere Throne, je einer für Brahma, Vishnu und Shiva, und ansonsten ist der Baustil streng und ohne die üppige Ornamentik der balinesischen Dorftempel.

Ein schöner interessanter Tag ging zu Ende. Nach dem Abendessen wartete eine kurze Nacht auf die Vulkanbesteiger, denn schon um 2 Uhr war Abholung vor dem Hotel angesagt.

Der Kleinbus war pünktlich und gemeinsam mit 7 Backpackern kamen wir um 0400 Uhr am Ausgangspunkt der Wanderung an. Alleine waren wir nicht, ca. 30 weitere Minibusse waren schon da. Wir bekamen jeder eine Taschenlampe in die Hand gedrückt und unverzüglich startete unsere höchstens 1,5 m große Führerin mit großen Schritten und wir hatten Mühe mit ihrem Tempo Schritt zu halten.
Nur unterbrochen durch ein stilles Gebet der Führer, das alle Wanderer miteinschloss, und ein paar kurzen Trinkpausen kraxelten wir den steilen Geröllweg hinauf … und die Mühe hat sich gelohnt! Nach 1,5 Stunden erreichten wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel. Alle wurden ganz still und gaben sich dem Naturschauspiel hin. Es war wirklich eine traumhafte Kulisse.

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Nach einem kleinen Frühstück über den Wolken führte uns der Rückweg am Vulkankrater vorbei.

Dort dient eine Höhle als Tempel, in dem vor vier Tagen eine Opferzeremonie abgehalten worden war. Mehrere lebende Tiere wurden in den erloschenen Krater geworfen, in dem Glauben und der Hoffnung, dadurch von einem Vulkanausbruch verschont zu bleiben: Eine tote Kuh war noch zu sehen, die geopferte Ziege und die Ente nicht mehr, vielleicht konnte sie sich noch fliegend aus dem tiefen Krater retten.

An ihrem letzten Tag auf Bali wollten Thomas und Rouven noch den quirligen Markt von Ubud aufsuchen und die restlichen Souveniere einkaufen, bevor es wieder Richtung Heimat nach Hause ging.

 

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Selamat tinggal 🙂 🙂 🙂 🙂

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Eine Antwort zu Zu viert auf Bali

  1. Petra Donnison schreibt:

    Hallo Klaus,
    Sehr schöne Bilder und Beiträge. Interessant und kurzweilig. Viele Grüße aus Meerbusch, Mast und Schotbruch Peter & Petra

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