Xin Chao Vietnam

Von Chiang Mai aus flogen wir nach Ho-Chi-Min-Stadt, dem ehemaligen Sai Gon, in den Süden von Vietnam. Schon von der Fahrt vom Airport in die Stadt erhielten wir einen Eindruck von dieser hektischen Metropole, in der circa 8 Millionen Menschen leben, und täglich werden es mehr, weil sich die Landbevölkerung einen besseren Verdienst in der Großstadt erhofft.
Am nächsten Tag machten wir uns gleich auf den Weg , um das alte Zentrum, das nach wie vor Sai Gon heißt, zu erkunden.
Vorbei an Tempeln, Pagoden, Kolonialbauten, Boutiquen, Bars und Cafés, entlang der Uferpromenade des Saigon-Flusses bis zur Kathedrale Notre Dame, die 1890 von den Franzosen erbaut wurde, zum Stadttheater, und zum Wiedervereinigungspalast, einem typischen Beispiel für ein Bauwerk aus den 60- er Jahren….Ein Besuch des Ben Thanh-Marktes, der mit seinem Uhrturm ein Wahrzeichen der alten Stadt ist, durfte natürlich auch nicht fehlen. Für das neue moderne HCMC steht der Bitexco Financial Tower mit seinen 68 Etagen, von dessen Skydeck man einen Panoramablick auf die rießige Stadt hat.


Besonders beeindruckte uns das Kriegsrelikte-Museum, das kurz nach Kriegsende im 09/1975 eröffnet wurde. Der einstige Name „Museum der amerikanischen und chinesischen Kriegsverbrechen“ beschrieb die Ausstellung zwar besser, wurde jedoch 1994 geändert.

 

Da wir direkt im 1.Distrikt wohnten, wo es wahnsinnig hektisch und laut zugeht, waren wir immer froh, nach einem Stadtbummel in unser Hotel in einer Seitenstraße zurück zu kommen, und vorallem „unbeschadet“! Denn der Verkehr mit den unzähligen Mopeds, Scootern und Motorrädern ist einfach unbeschreiblich. Jede Überquerung der Straße wird zum Risiko, weil es anscheinend keine Regeln gibt, jederfährt kreuz und quer, dazu kommen noch der wahnsinnige Gestank der Abgase und permanentes Gehupe.

 

 


An einem Abend wurde ein sehr wichtiges Länderfußballspiel vom Asiencup gegen Malaysia im TV übertragen und die ganze Stadt war im roten Fußballfieber. Vietnam hat 1:0 gewonnen, es wurde gefeiert und gejohlt und alle waren glücklich.

 

 

Da man in Vietnam als Tourist kein Auto mieten darf und uns ein Auto mit Fahrer zu teuer war buchten wir eine Mekong-Tour mit Bus und Boot. Wir wollten erst einmal sehen, ob es sich lohnen würde, ein paar Tage im Mekong-Delta zu verbringen.
Zuerst besuchten wir eine interessante Pagode, die ganz anders als die thailändischen Wats war, wurden dann auf dem schmutzig-braunen Mekong zum Mittagessen gebracht, wo es auf einer Pomeloplantage einen leckeren gebackenen Elefantenohrfisch gab.

 

 

 

 

 

Anschließend wurde uns die Herstellung von handgefertigten Kokoskaramell-Bonbons vorgeführt und mit diversen Schlangen angesetzte scharfe Getränke zur Verkostung angeboten. Diese Schnäpse sollen besonders für Männer sehr hilfreich sein, stehen in jedem Shop zum Verkauf und werden gerne von Chinesen gekauft.
Besonders Mutige durften sich eine Python um den Hals legen und sich fotografieren lassen. 😉

 

 

 

 

 

Dann stiegen wir in kleine Ruderboote, die uns durch zugewucherte Flussarme zu einer anderen dörflichen Verkaufsstelle für Bienenprodukte brachten: Honig. Kosmetika, Tees, Arzneimittel…
Eine Combo, sehr alte Mânner mit noch älteren Instrumenten begleiteten Damen bei ihren für unsere Ohren fremden Gesangsdarbietungen.

Drei Tage in der Großstadt haben uns dann auch erstmal gereicht. Mit einem sogenannten „sleeping-Bus fuhren wir ans Meer nach Mui Ne. Die fünfstündige Fahrt kostete 4.50€.
Mui Ne ist ein Fischerdorf und ein beliebter Touristenort, der gerne von Russen besucht wird.
Die Busfahrt war etwas gewöhnungsbedürftig. Im Bus sind zweistöckig verstellbare Liegen eingebaut, und nebeneinander jeweils drei mit schmalen Durchgängen, die mit Gepäck voll gestellt sind. Die kleineren Rucksäcke legt man sich auf den Bauch. Sehr bequem! 😦

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In Mui Ne hatten wir eine an der Strandstraße gelegene Unterkunft mit Pool gefunden, die aber trotzdem ganz ruhig war. Mit einem ehemaligen klapprigen Kriegsjeep und einem Privatfahrer, der weder ein einziges Wort Englisch sprach noch verstand, unternahmen wir eine Halbtagestour zu weißen und roten Sanddünen. Auf die weißen wurden wir für teures Geld mit einem Quad gefahren und durften dann Fotos schießen, bei den roten boten Kinder plastifizierte Kartons an, auf denen man quasi als Schlittenersatz sehr gemächlich den Hang hinunterrutschen konnte.

 

 

Ganz toll fanden wir den Spaziergang durch den“fairy Stream“, einen Flusslauf , der an roten Dünen und weiß-orange-rot-schwarzen zerklüfteten Felsen entlang führt bis zu einem kleinen Wasserfall. Eine faszinierende bunte Canyon- Landschaft.

 

 

Ein weiterer Stopp unserer Jeeptour war ein Aussichtspunkt mit Blick über die Bucht beim Fischerdorf Mui Ne mit seinen unzähligen Booten.

 

 

Dort wird „Nuoc man“, die kostbare Fischsoße aus verrotteten kleinen Sardinen hergestellt, ohne die die vietnamesische Küche nicht denkbar wäre.

 

 

Mit einem normalen Taxi fuhren wir am nächsten Tag in den Nachbarort Phan Thiet, wo im Hafen eine riesige Fischereiflotte liegt. Wegen der extremen Trockenheit dieser Gegend wird dort die Drachenfrucht angebaut, eine Kakteenart, die die Hitze gut ertragen kann.

 


In einem Gemeindehaus, das wie ein chinesischer Tempel aussieht, beten Fischer zu den Göttern der See und bitten um Schutz. Da besonders die Wale als Inkarnation der Meeresgötter gelten, werden gestrandete Wale auf dem Gelände beerdigt und drei Jahre spâter in die Pagode gebracht. Ein Ausstellungsstück zeigt ein 22 Meter langes Walskelett, sein Gewicht betrug 65t.

 

 

Da uns die Busfahrt nicht so überzeugt hatte, buchten wir für unseren nächsten Abschnitt eine Nachtzugfahrt im Schlafwagen. Wir bezogen ein Viererabteil zusammen mit einem Ehepaar mit Kleinkind. Um 8:00 wurde das Licht aus gemacht, die Tür geschlossen und die AC angestellt. Es wurde unbeschreiblich eisig, die Wände tiefgefroren und die dünne Zudecke ebenso. Man konnte nichts regulieren, es war schrecklich, denn die Fahrt dauerte 16 Stunden!

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Hoi An, ein kleines Städtchen mit hübscher Altstadt liegt an einem Fluss und hat auch einen schönen langen Sandstrand. Es gehört zu den beliebtesten Touristenzielen Vietnams.
Über 800 Objekte der Altstadt wurden in die Liste des Unesco- Weltkulturerbes aufgenommen. Schmale zweistöckige Häuser, oft mit Verandas, weisen vom Baustil her auf vietnamesische, chinesische und japanische Einflüsse hin.
Abends, wenn unzählige bunte Seidenlampions die Flussuferpromenaden und Altstadtgassen beleuchten, ist es besonders schön, in einer Bar oder einem Restaurant zu sitzen und den flanierenden Gästen aus aller Welt zuzusehen. Dazu genießt man einige köstliche vietnamesische Appetithappen oder frisches Seafood.
Wir waren zufälligerweise an einem Vollmondabend hier und waren von dem Gefunkel um uns herum und den mit Lampion geschmückten Booten ganz verzaubert.

 

 

 

 

 

 

 

 

An den anderen Tagen und Abenden schlenderten wir umher, besichtigten einige alte Häuser, die seit mehreren Generationen in Familienbesitz sind, chinesische Versammlungshäuser, Seidenhersteller, Gemäldestickereien, die wie Bilder oder Fotos aussehen und die bekannte 18m lange japanische Brücke, die früher das chinesische mit dem japanischen Viertel verband.

 

 


Hoi An ist auch für seine Schneidereien und Schuhmacher berühmt,die innerhalb von 2 Tagen alles auf Wunsch und nach Maß anfertigen können. Viele lassen sich gleich mehrere Maßanzüge schneidern und Klaus hat sich zwei Paar handgefertigte Schuhe nach Maß machen lassen. Sie passen- natürlich-optimal!!

 

 

Da das Wetter nun nicht mehr so schön war und man sich nicht an den Strand legen konnte, machten wir nochmal etwas in Kultur. Eine Tour zur Tempelanlage My Son, auch ein Weltkulturerbe, und die heiligste Stätte der Cham- Zivilisation.
Diese Ruinenstätte liegt in einem bewaldeten Tal, umgeben von steilen Felsen. Von den alten Holzgebäuden sind natürlich keine Spuren mehr vorhanden, aber ab dem 7.Jahrhundert bauten die Cham ihre Heiligtümer aus Ziegelsteinen, von denen einige Ruinen zu besichtigen sind. Irgendwann überwucherte der Dschungel die Stätten, bis französische Truppen sie Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten und frei legten. Leider wurde dann ein großer Teil der Ruinen, die viele Jahrhunderte überdauert hatten, von US-Bomben schwer beschädigt.

 

 

Wir wünschen euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

 

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