Bei den Orang Utans auf Kalimantan (Borneo)

Wie das Tor zum Dschungel sieht die Stadt Kumai auf Kalimantan nun wirklich nicht aus. Vom Ankerplatz der Barbaco aus fielen die vielen großen fensterlosen grauen Gebäude und das ununterbrochene extrem laute Gezwitscher der vielen Schwalben auf!
In den rechteckigen mehrstöckigen Häusern werden durch das laute Zwitschern aus Lautsprechern Schwalben zum Nestbau animiert und deren Nester nach dann China verkauft. Die Chinesen waschen diese gründlich bis nur noch der Speichel der Schwalben, mit dem sie die Nester zusammengeklebt haben, übrig ist. Der kommt dann als teure Delikatesse in die Suppe. In der Stadt Kumai kam uns der Vogellärm eigentlich unerträglich vor, aber die Einwohner schienen sich daran gewöhnt zu haben.

Noch bevor der Anker der Barbaco ins braune Wasser des Kumai River fiel, kam schon Liesa mit Mann und Tochter mit ihrem kleinen Boot und empfahlen uns einen Ankerplatz.
Sie offerierten uns in ihrem kleinen Hotel zu duschen und boten an unsere Wäsche zu waschen.
Sie hatten ebenfalls ein Bootstour durch den Nationalpark im Angebot. So buchten wir direkt für den nächsten Tag eine Dreitagetour zu den Orang Utans.

Das Schiff holte uns pünktlich auf der Barbaco ab und schon eine Stunde später befanden wir uns mitten im Dschungel. Wir reisten gemeinsam mit zwei sehr sympathischen Engländerinnen und vier Personen als Personal.
Auf dem Oberdeck gab es zwei Doppelbetten zum Rumlümmeln, die Nachts mit Moskitonetzen überspannt wurden, und unseren Esstisch. Im Unterdeck arbeiteten und schliefen der Kapitän, die Köchin, ein Hilfsmatrose und unser Guide.

Alles war recht spartanisch aber die Einheimischen waren sehr zuvorkommend und freundlich, das Essen war schmackhaft und alles zusammen ergab eine wunderbare Stimmung aus Abenteuer und Exotik.

Der Nationalpark Tanjung Puting ist so groß wie ganz Bali und bietet 5000 Orang Utans und unzähligen anderen Tieren einen natürlichen Lebensraum. Am Rand des Parks gibt es mehrere Auswilderungsstationen in deren Nähe die ausgewilderten Tiere noch gefüttert werden und die Touristen dabei zusehen können.

Da die Affen im Wald 400 verschiedene Früchte zum Fressen finden, fanden wir die immer gleiche Bananenkost für sie sehr eintönig. Dies geschieht aber bewusst um die Tiere zum Gehen und zum selbstständigen Leben im Dschungel zu motivieren.

Es war ein einmaliges Erlebnis langsam durch den undurchdringlichen Dschungel vorbei an endemischen Langnasenaffen (die Einheimischen finden, diese sehen aus wie die ehemaligen Kolonialherren 😉 ) und diversen anderen Affenhorden zu gleiten und dabei gemütlich an Bord zu leben und dem nächsten Landgang entspannt entgegen zu sehen.

Ein spannendes Highlight waren auch zwei einstündige Nachtwanderungen durch den Dschungel. Jeweils war ein ortskundiger Führer dabei der die Tiere entdeckte und manchmal für ein Foto in die richtige Position brachte – zum Beispiel einen Skorpion!
Unter anderem sahen wir auch giftige Taranteln und diverse große Würmer und Insekten. Da unser Ranger in Badelatschen und kurzer Hose unterwegs war, hatten wir auch keine Sorge von den Tieren gestochen zu werden.

Unsere kurze Reise durch den Dschungel von Kalimantan war ein wunderbares Erlebnis. Besonders die Abende und Morgende, wenn das Schiff im Dämmerlicht im Schilf festgemacht war und die Geräusche des Dschungels um so eindringlicher waren, waren besonders stimmungsvoll. 🙂 🙂

Es waren ca. 10 Schiffe mit insgesamt vielleicht 40 Touristen unterwegs. Manch anderes Schiff war zwar etwas schöner anzusehen als unseres aber bei unserem Travelagend Liesa war das Preis- Leistungsverhältnis ok. Zudem war bei uns eine Schiffswache auf der Barbaco für die Zeit unserer Abwesenheit als Verhandlungsergebnis im Preis enthalten.

Nach einem Dreitagetörn in Richtung Westen ankert die Barbaco mittlerweile im Windschatten der Insel Belitung.

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