Reise durch Südmalaysia und Singapur

Die Admiral Marina von Port Dickson ist sicher und komfortabel, sie liegt direkt an der Malakka Straße und die nahe Ortsmitte mit diversen Geschäften ist bequem zu Fuß zu erreichen. Trotz all der Vorzüge gab es dort gab nur ein paar verlassene ausländische Segelschiffe und ich war einer der wenigen Ausländer im Hafen.
Nach ein paar Hafentagen startete ich zu einer Rundreise durch Südmalaysia und Singapur.

Mein erstes Ziel war die alte Handels- und Hafenstadt Malakka, nach der auch die viel befahrende Seestraße „Malacca Strait“ benannt ist.

Malakka ist die älteste Stadt Malaysias und gehört zum Weltkulturerbe. Nacheinander haben hier die Portugiesen, die Holländer und die Briten ihre Spuren hinterlassen.
Besonders die Altstadt mit den Wohn- und Geschäftshäusern der multikulturellen Bewohner zieht die meist asiatischen Touristen an. Man findet dort den ältesten hinduistischen Tempel Malaysias, diverse rote holländische Verwaltungsgebäude und eine sehr schöne Flusspromenade.
Den besten Ausblick hat man von einem eigens dafür errichteten Aussichtsturm mit automatisch steigender Aussichtsplattform.
Jeden Abend findet man auf dem Nachtmarkt alles was irgendwie essbar ist zur Auswahl, inkl. lebender Frösche.
Allerdings nerven die vielen schrill bunten Fahrradrikschas mit ihren extrem lauten Musikanlagen ein wenig.

Bis in die Hauptstadt Kuala Lumpur sind es nur ein paar wenige Stunden mit dem Bus.
Von meinem zentral gelegenen Hotel waren die berühmten und bis 2003 höchsten Gebäude der Welt, die Petronas Zwillingstürme, und der 421 m hohe Funkturm, kurz KL-Tower genannt, gut zu Fuß zu erreichen. Ich entschied mich für den Funkturm um die Stadt von oben zu betrachten. Hier war die Warteschlange kürzer und von dem ehemals höchsten Funkturm der Welt hat man einen perfekten Rundumblick über die quirlige Stadt.

Die Stadtteile Chinatown, Little India und die Touristenmeile Bukit Bintang erreichte ich am einfachsten mit einem Grab Car. Die Autos werden online bestellt, warten an jeder Ecke und sind in kürzester Zeit bei ihren Kunden.

Am Stadtrand liegen die riesigen Kalksteinhöhlen Batu Caves. Der Höhlenkomplex ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der malaysischen Hindus. Bewacht wird der Tempel von einer 42 m hohen goldglänzenden Statue.

Meine Reise führte mich weiter an die Westküste. Die Städte Kuala Terengganu, Kuantan und Johor Bahru haben außer ein paar beeindruckenden Moscheen nicht viel zu bieten. Und die bei Urlaubern beliebten Resorts mit Palmen, weiten weißen Stränden und dem klarem Wasser haben mich als Alleinreisenden nicht so sehr interessiert.

Von der Grenzstadt Johor Bahru aus kann man mit diversen Linienbussen in drei Stunden Singapur erreichen. Wobei die eigentlichen Busfahrten nur den allerkleinsten Teil der Zeit beanspruchen. Die meiste Zeit wartet man vor irgend einem Immigrationschalter! – wie schön ist es doch im Schengenraum! 😉

In Singapur angekommen, konnte ich bei Birgit Unterschlupf finden, einer weitgereisten und sehr liebenswürdigen Bekannten aus Deutschland, die dort gerade Haus und Hof ihres Sohnes hütet.
Sie zeigte mir ein paar Tage lang die Stadt der Superlative mit ihren sehenswerten Stadtteilen wie Little India, Chinatown, Arab Street und unzähligen Attraktionen wie chinesische und indische Tempel, eine Moschee, Museen, Parks etc und konnte viel dazu zu erklären.
Mir hat unter anderem ganz besonders das neu mit Sand aus Indonesien aufs Meer aufgeschüttete riesige Parkgelände „Gardens by the Bay“ mit den grün bewachsenen Supertrees aus Stahl gefallen. Diese vertikalen Gärten sammeln Regenwasser, gewinnen Sonnenenergie und und fungieren als Belüftungskanäle der Gewächshäuser im Park. Die beiden Gewächshäuser Flower Dome und Cloud Forest, die größten freitragenden der Welt, sind wirklich beeindruckend.

In letzterem durchwandert man einen Dschungel mit einem 35 m hohen Nebelberg von den Baumwipfeln bis zum Boden inkl. dem größten Innenwasserfall der Welt.
Nicht weit entfernt waren wir auf der spektakulären Dachterrasse, dem SkyPark des Hotels „Marina Bay Sands“ mit den drei 55 stöckigen 200 m hohen Hoteltürmen, das wegen seiner aufwendigen Konstruktion zum teuersten Hotel weltweit gehört.


Von dort hatten wir eine tolle Sicht auf die Proben für den Nationalfeiertag am 09. August; 1965 erklärte Singapur seine Unabhängigkeit und entwickelte sich ab da zu dem heutigen Tigerstaat. Tatsächlich wird das Spektakel inkl. tausender Teilnehmer, einer Flugshow mit gewagten Luftmanövern, Militärparaden und atemberaubendem Feuerwerk vor der beeindruckenden Skyline der Marina Bay acht mal komplett jeweils Samstags geübt, damit am Ende auch ja nichts schief läuft.
Die Flugshow kam mir schon sehr bekannt vor! Beim letzten Segeltörn, von Indonesien nach Malaysia, wurden alle Flugformationen mehrfach über der Malacca Strait geübt und wir konnten dabei von der Barbaco aus zusehen. 🙂


Natürlich waren wir auch im weltberühmten Raffles Hotel-benannt nach dem Gründer Singapurs Sir Thomas Raffles. Birgit wollte mir die historische Long Bar dort zeigen. Nach der Jahrhundertwende war sie der beliebteste Treffpunkt des kolonialen Singapurs. Hier werden doch tatsächlich die Nüsschenschalen einfach auf den Boden geworfen! Welch ein Schreck! 😉
Und das in dem ganz und gar sauberen Singapur. Dort liegt keine Kippe und kein Papierchen auf der Straße, nicht in den Bussen oder in der U-Bahn, nirgends klebt ein Kaugummi und niemand hat irgend etwas mit Graffiti beschmiert! Unglaublich!
Es gibt sogar eine Wasserpolizei, die das Heim der Bürger und die Umgebung auf stehendes Wasser kontrolliert. Damit ist es tatsächlich gelungen jegliche Mücken und damit auch das gefährliche Denguefieber aus dem kleinen Staat mit seinem 5,7 Millionen Einwohnern zu verbannen.

IMG_20190705_183449In Singapur mit seiner multiethnischen Bevölkerung sind alle wichtigen Hinweise viersprachig – Englisch, Tamil, Malaiisch, Chinesisch. Die Stadt mit knapp der Fläche von Hamburg ist das unbestrittene Food-Mekka Asiens. Die Auswahl der Speisen ist beispiellos – wen wundert’s noch! Wir haben unter freiem Himmel jeden Tag  alle möglichen leckeren Gerichte probiert und uns die Bäuche vollgeschlagen. Der tägliche Absacker bei Gin und Bier nach dem Heimkommen war ein Muss und so haben wir immer so gegen Mitternacht vorm Haus bei tropischen Temperaturen die Tage ausklingen lassen.

In Malaysia ist, genauso wie in vielen anderen Ländern Asiens, der Bus das bevorzugte Reisemittel.
Die Busse sind komfortabel, sehr preiswert und schnell und die Busbahnhöfe erinnern eher an einen Flughafen als eine Bushaltestelle. 🙂

Mittlerweile bin ich wieder in Port Dickson und bereite so langsam den nächsten Törn vor. Port Klang liegt vor dem Bug. 🙂

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Eine Antwort zu Reise durch Südmalaysia und Singapur

  1. Petra Donnison schreibt:

    Hallo Klaus,
    Viele Grüße von der Vagabond aus der Bretagne, weiterhin „bon vent“ und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, Peter und Petra

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