bem- vindo em Portugal

Viana do Castelo war unser erster Hafen in Portugal. Die Anmeldeformalitäten im Hafenbüro waren die gleichen wie in Spanien: Unsere Pässe, das Flaggenzertifikat der Barbaco, die Schiffsversicherungsunterlagen und das Ausfüllen eines Formulars haben gereicht. Die Gerüchte unter Seglern haben Schlimmes befürchten lassen, z.B., dass diverse Ausrüstungsgegenstände wie Rettungsinsel, Seenotraketen, Feuerlöscher oder die Seenotleuchte (wir hatten in Spanien uns kurzfristig noch eine gekauft) von den Behörden penibel kontrolliert werden.
Einen Unterschied zu Spanien haben wir beim ersten Bier in der Hafenbar kennengelernt: Wir haben uns gewundert warum das Zapfen so lange dauert! Zu unserer Überraschung kamen mit dem Bier vier frisch bereitete Toastsandwiches! Aus Spanien waren wir es gewohnt immer kostenlose Tapas serviert zu bekommen, diese hier wurden ohne Bestellung auf die Rechnung gesetzt!
In Portugal muss man wissen, dass oft unbestellte Speisen serviert und, wenn man sie nicht sofort ablehnt, diese auch berechnet werden.

Viana do Castelo ist wegen seiner Altstadt unterhalb des Monte Santa Luzia unbedingt einen Besuch wert und wir blieben zwei Tage.

Nach einem kurzen Segeltörn am 23. Juni kamen wir rechtzeitig zum Patronatsfest zu Ehren des São João in Porto an. Die zweitgrößte Stadt Portugals wird an diesem Tag zur riesigen Feiermeile. Das Fest ist der Hammer:

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(Suchbild: wo ist Erika?)
Jeder bewaffnet sich mit einem Hammer, mit dem er vielen beliebigen anderen Besuchern auf den Kopf hämmert um die bösen Geister zu vertreiben – Es ist ein richtiges Hammergemetzel, alle freuen sich und haben einen riesigen Spaß dabei! Einige Herren bevorzugen statt der Hämmer harmlose Zitronenmelissenbüschel oder andere nutzen gigantische Knoblauchexemplare, die sie einem um die Nase wedeln.

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Stündlich werden es mehr Hämmerer, die von allen Seiten an die Ufer des Douro strömen. Um Mitternacht geht gar nichts mehr, kein Vor und Zurück. Von der „Ponte de Dom Luis I“ und von Schiffen wurde ein riesiges Feuerwerk gezündet. Das Fest endet erst am Morgen – nach dem Feuerwerk ziehen viele an Musikbühnen vorbei noch ans Meer.

Porto ist bekannt durch seinen Portwein und seine Lage in der Schlucht des Douro. Sie steigt beiderseits seiner Ufer steil empor. Den Bewohnern und auch uns wird der Etagenwechsel durch eine Seilbahn und andere hilfreiche Verkehrsmittel erleichtert.

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2 Antworten zu bem- vindo em Portugal

  1. Ruth Ulrich schreibt:

    In der Provence nennt sich das fête de Saint Jean, und wie in Deutschland wird ein großes Feuer gemacht und nicht wie in Deutschland wird enorm viel dazu gegessen und getrunken. Wir haben nun die letzten Tage vor uns, am Sonntag geht’s wieder ins Ländle. Alles gut soweit, die Sonne von hier nehmen wir gerne mit nach Stuttgart.
    Liebe Grüße
    Ruth und Jochen

  2. Barbara the desk-sailor schreibt:

    Hi, Ihr Entgeisterten (nee, passt nicht), Ihr Geistlosen (ganz falsch!!), Ihr von allen bösen Geistern Verlassenen (schon besser), Ihr, die Ihr reinen Geistes seid (pompös, aber schön), also Ihr da,

    leicht behämmert sind Eure momentanen Gastgeber, die Portugiesen, ja schon.
    Und damit meine ich nicht nur das abgefahrene Hammerfest in Porto, sondern auch die ausgefeilten Business-Methoden der Gastronomie.
    Ich würde doch gerne wissen, ob sich die Gastwirte ihr Extra-Zubrot speziell für die Touris haben einfallen lassen, oder ob das zur allgemein üblichen Folklore gehört…
    Ist auf jeden Fall ein netter Versuch, der aber nur einmal klappen dürfte.
    Die prallen Bilder vom Patronatsfest können locker mit jedem Schnappschuß vom Berg mithalten.
    Stimmung pur und mittendrin die sonnenblonde Eri, die glatt als flotte Vierzigerin durchgehen könnte. Chapeau!
    Dieses Jahr zieht es einige Leute, die ich kenne, nach Portugal. Bislang war es ja doch eher etwas für Individualisten, die in den spanischen Betten-Hochburgen vom kalten Grausen geschüttelt worden wären. Aber vielleicht werden die Urlauber-Massenziele langsam etwas schal.
    Ihr habt ja den größten Küstenabschnitt noch vor Euch, und damit können wir uns auf jede Menge weiterer Reiseeindrücke aus diesem interessanten Land – siehe oben – freuen. Yep.

    Meanwhile kind regards and stay safe,
    B&B

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